Nur schnell ein kurzer Bericht von der Schildkrötenfarm... Hingefahren sind wir mit dem Bus. Eigentlich braucht man für die Strecke 20 Minuten. Ich glaube, wir waren fast eine Stunde unterwegs... Weiß nicht warum. Unser Bus war einfach schrecklich langsam und hat gehuckelt. Vielleicht war ein Reifen kaputt. Na, nicht schlimm, hatte ja auch einen Vorteil: ich hatte viel Zeit, die Landschaft zu erkunden. Irgendwann hat mich dann was am Ohrläppchen gepiekst. Hab ich mich vielleicht erschrocken. Ich dreh mich also um und schau direkt in zwei kullerrunde, fast schwarze Kinderaugen. Da saß ein kleines Mädchen auf dem Schoß seiner Großeltern und daneben wohl die Mutter dazu. Und alle starren sie mich an. Hm, dacht ich mir, und nu? Das kleine Mädchen hat dann wieder den Finger ausgestreckt und mich angefasst. Ich glaub, es war das erste Mal, dass sie eine Weiße gesehen hat. Jedenfalls hat sie sich gefreut, als sie gemerkt hat, dass ich echt bin. Auch am Straßenrand waren alle ganz aus dem Häuschen, wenn sie Sonja und mich erblickt haben. Die zeigen dann mit dem Finger auf uns und kriegen sich vor lauter Begeisterung gar nicht wieder ein. Schon komisch irgendwie. Hab das erst als sehr unhöflich empfunden, aber man merkt echt, dass die das überhaupt nicht böse meinen. Naja, ich wink dann brav zurück.
Die Schildkrötenfarm selbst war echt cool. Das Ganze läuft so: Große, dicke, fette Mama-Schildkröte legt an die 150-200 Eier in den Sand und haut dann ab ins Meer. Die Arbeiter in der Farm sammeln diese Eier dann ein, damit ihnen nichts passiert, verbuddeln sie systematisch auf ihrem Gelände und versehen sie mit Schildern. Hat ein bisschen was von nem Kräutergarten. Nach einer bestimmten Zeit schlüpfen dann die Babys und werden in der Farm aufgepeppelt, bis sie schließlich ausgesetzt werden können. Sehr süß, die Kleinen. Leider gibt es in der Anlage auch große, ausgewachsene Schildkröten, die wohl nie wieder zurück ins Meer dürfen. Und wenn man sich vor Augen hält, wie alt Schildkröten werden können, tut einem das schon ganz schön leid. Es ist eben auch nicht sehr hübsch dort. Die Tanks sind relativ klein und nur mit Wasser gefüllt. Also eigentlich nichts, woran sich die Schildis erfreuen könnten. Eine große Schildkröte zum Beispiel, sie heißt Stevie, ist durch den Tsunami erblindet und lebt nun für immer auf dieser Farm... Aber wie gesagt, hauptsächlich wird dort kleinen Minis der Start ins Schildkrötenleben erleichtert. Ich hatte eine Schildkröte auf der Hand, die erst gestern geschlüpft ist!
Danach waren wir am Meer. Ich dachte ja, ich hätte den wunderbarsten Strand hier bereits gefunden, aber der heute war noch 'nen Zacken schärfer. Diese Wellen... Und niemand außer uns. Nur Palmen. Große Klasse. Natürlich hab ich jetzt wieder Sonnenbrand.
Zurück gings dann mit einem klimatisierten Bus, mit dem wir dann tatsächlich auch nur knapp 20 Minuten zurück nach Aluthgama gebraucht haben. Zur Feier des Tages hab ich mir eine Kokosnuss zum trinken am Straßenrand gekauft. Die Kokosnüsse hier sehen anders aus als die, die wir kennen. Sind sind orange und größer und ein bisschen anders geformt. Überall am Straßenrand werden sie verkauft, auf Wunsch aufgeschlagen und mit einem Strohhalm versehen, und dann kann man die wunderbar trinken.
Was für ein schöner Ausflug!
Schildkrötenfarm unter Palmen



