Wie versprochen schreibe ich noch ein paar Eindrücke von meinem Tempelbesuch...
Da wir am Samstag da waren und schon bald das buddhistische Neujahr vor der Türe steht (14.4.), war der Tempel außerordentlich gut besucht. Eigentlich blöd, dass ich noch nicht eher da war, denn vom EDC sind es nur 10 Minuten Fußweg bis dorthin. Die Buddhastatue ist eine der größten Tempelstatuen in ganz Sri Lanka.
Hinter ihr liegt also die Tempelanlage, die sowohl von Buddhisten als auch von Hinduisten genutzt wird. Die teilen sich ihre Götter nämlich. Auch schön oder? Auf dem Gelände gibt es wahnsinnig viel zu sehen. Also nicht so wie wir das kennen: eine Kirche mit einem großen Saal und gut ist. Nee nee, jeder Gott hat da seinen eigenen kleinen Raum oder Verschlag, und jeder Gott hat auch seine ganz eigene Aufgabe. Es gibt zum Beispiel einen, an den man sich wendet, wenn man beispielsweise Probleme mit dem Nachbarn hat. Wenn der einen also ärgert, dann kann man mit ner Kokosnuss zu dem Gott kommen, der verflucht die dann quasi und diese Kokosnuss gibt man dann dem Nachbarn, sodass dem was Schlimmes passiert. Ja, was soll man dazu sagen. Man kann besagte Kokosnuss wohl aber auch so preparieren lassen, dass sie Glück bringt.
Andere Götter sind für Neuanschaffungen zuständig (neues Auto - ab zum Gott, der das segnet). Es gibt auf der Tempelanlange die verschiedensten Bauten, klein und groß, rund und eckig. Dazwischen strömen Menschen mit Obst und Blumen (die man zur Genüge auf dem Vorplatz kaufen kann) hin und her, opfern diese den jeweiligen Göttern und zünden mit Öl kleine Feuer an (aus ähnlichen Gründen, aus denen man in der christlichen Kirche Kerzen anzündet).
In der Mitte der Anlage steht ein rundes Gebäude, das um einen Baum errichtet wurde. Dort rein setzen sich die Menschen, beten, erzählen, opfern Blumen oder Obst,... Auch wir haben uns dort hingesetzt und lange die Menschen beobachtet.
Mein persönliches Highlight war dann, also eine Frau - wie bessesen mit den Augen rollend, kreischend, tanzend und mit nem riesigen Obstkorb auf dem Kopf - auf uns zugebrettert kam. Wir sind dann aufgestanden und gemeinsam mit einheimischen Schaulustigen einmal um die Kurve gegangen, wo wir dann den Ursprung für die Verrücktheit der Obstfrau entdeckten. Da stand ein Priester (mit einem Zwiebel-ähnlichen Knoten auf dem Kopf) und hat ein Seil als Lasso über einige Frauen geschwungen. Dann mussten die an irgendwas schnuppern, haben dann angefangen zu zittern und zu kreischen und zu blubbern (hat ein bisschen an Exorzismus erinnert). Und so sind die dann eine Runde im Carree, bis sie wieder beim Zwiebelprister angekommen waren. Wie wir in Erfahrung bringen konnten, kam die Sippe von außerhalb und hat das Theater veranstaltet, um ein neues Kind in der Familie zu segnen. Zu unserer Erleichterung waren wir nicht die Einzigen, die damit nicht viel anzufangen wussten.
Anschließend traf ich den Mercedes-Mönch (eigentlich darf man als Mönch gar kein materielles Eigentum besitzen. Geschenke zählen dabei wohl aber nicht. Also fährt der Mönch eben einen Mercedes. Man biegt sich die Wahrheiten halt auch hier so, wie man sie haben möchte...). Der hat mich gesegnet und mir ein weißes Band ums rechte Handgelenk geschnürt. Sonderlich Mühe scheint er sich dabei nicht gegeben zu haben, schließlich hatten wir keine 24 Stunden später eine unangenehme Begegnung mit einer Welle. Beim nächsten Mal, wenn ich ihn sehe, werf ich ihm ne Kokosnuss auf den Fuß.
Impressionen
Auf dem Weg zum Tempel
Donnerstag, 1. April 2010
Mittwoch, 31. März 2010
Ein Mittwoch, wie er im Buche steht
Heute war wieder ein wunderbarer Tag! Am Vormittag bin ich mit André nach Kosgoda zur Schildkrötenfarm gefahren, allerdings war ich heut ein Träumerle... Zwar hatt ich ständig einen Besen zum Tanks schrubben in der Hand, aber zum sauber machen bin ich irgendwie nicht gekommen. Meine Gedanken sind abgedriftet in alle Richtungen... Und als sich der Himmel dann dunkelgrau verfärbt hat, war's sowieso um mich geschehen. Was für ein Naturschauspiel! Natürlich mussten die Schildis dann kurz warten, weil wir alle mit unseren Fotoapparaten am Strand standen. Dummerweise hat die Pumpe heute gänzlich das Zeitliche gesegnet, sodass wir die armen Schildkröten nur mit Mühe und Not wieder mit Wasser beglücken konnten.
Zusammen mit den anderen haben wir dann beim Lunch unseren Wochenendtrip nach Hikkaduwa geplant, den André und ich vorhin noch ein bisschen ausgepfeilt haben. Da er mit seiner Freundin schon öfters hier, kennt er hier schon ein paar Leute. Und mit einem von den Schlawinern unternehmen wir am Sonntag einen Ausflug zu Wasserfällen ein Stück weit ins Landesinnere und danach gehts zum Brief Garden, einem wohl ganz schnieken Anwesen eines englischen Kolonialherren.
Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, kam dann nach dem Mittagessen auch ganz schnell die Sonne wieder, sodass wir noch eine große Strandrunde drehen konnten. Dann haben wir uns in den Bus zurück nach Aluthgama gesetzt, sind mit dem Tuk-Tuk schnell nach Haus gedüst, haben uns dort die Räder geschnappt und sind wieder runter zum Strand. André hat sich im Surfen versucht und ich habs mir mit Harry auf der Liege gemütlich gemacht (ich für meinen Teil hab ja erstmal genug von Wellen)...
Kann man sich einen schöneren Arbeitstag vorstellen?
Zusammen mit den anderen haben wir dann beim Lunch unseren Wochenendtrip nach Hikkaduwa geplant, den André und ich vorhin noch ein bisschen ausgepfeilt haben. Da er mit seiner Freundin schon öfters hier, kennt er hier schon ein paar Leute. Und mit einem von den Schlawinern unternehmen wir am Sonntag einen Ausflug zu Wasserfällen ein Stück weit ins Landesinnere und danach gehts zum Brief Garden, einem wohl ganz schnieken Anwesen eines englischen Kolonialherren.
Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, kam dann nach dem Mittagessen auch ganz schnell die Sonne wieder, sodass wir noch eine große Strandrunde drehen konnten. Dann haben wir uns in den Bus zurück nach Aluthgama gesetzt, sind mit dem Tuk-Tuk schnell nach Haus gedüst, haben uns dort die Räder geschnappt und sind wieder runter zum Strand. André hat sich im Surfen versucht und ich habs mir mit Harry auf der Liege gemütlich gemacht (ich für meinen Teil hab ja erstmal genug von Wellen)...
Kann man sich einen schöneren Arbeitstag vorstellen?
Montag, 29. März 2010
Attention please...
Kleiner Nachtrag: Wegen der Zeitumstellung sind es jetzt nur noch 3,5 Stunden Zeitunterschied. Das wollt ich nur nochmal gesagt haben. Gute Nacht!
10 Minuten arbeiten, 5 Minuten Pause
... das ist die Devise! Ja, man mag es kaum glauben, aber die Sri Lankaner können sich tatsächlich selbst übertreffen (oder unterbieten??)in Sachen Arbeitsmoral. Heute ist Vollmondtag, da macht hier keiner einen Finger krum. André und ich wollten aber wenigstens ein bisschen was tun. Er hat dann einen Miniatur-Rasenmäher in die Hand gedrückt gekriegt und sollte den Rasen im Garten trimmen. Froh und munter hat er sich an die Arbeit gemacht, bis Lal ihm nach einigen Minuten unmissverständlich zu verstehen gegeben hat, dass nach 10 Minuten Arbeit bitte unbedingt 5 Minuten Pause zu machen sind. Ich hingegen war heute wieder mit der Homepage beschäftigt und befinde mich in den letzten Zügen. Gerade bin ich dabei, die englische Seite aufzupeppen und hoffe, dass ich das in den nächsten Tagen abschließen kann. Dann werd ich mich einer weiteren Seite zuwenden, die zu einem Verein namens LOTUS (Leben ohne Sorgen und Tränen) gehört und außerdem warten ein paar Flyer auf mich, die ich erstellen soll. Da freu ich mich schon drauf.
Es ist ein bisschen komisch, dass Mami nicht mehr hier ist. Ich hab zwar von Anfang an viel allein unternommen, aber sie fehlt hier trotzdem.
Aaaber: Schon in 19 Tagen kommt Sebastian!! Das wird prima. Er wird hier auch ein bisschen was machen, vor allem Fotos für die Flyer und außerdem sollen Videos über die Freiwilligenarbeit für die Internetseite gedreht werden. Außerdem werden wir eine Woche lang durch das Land reisen und alles erkunden. Ich freu mich schon riesig drauf!
Der Plan für die nächsten Tage sieht folgendermaßen aus:
Morgen fahren Andrea, Lal und Anisha für ein paar Tage nach Kandy, um dort ein großes Projekt vorzubereiten. Das heißt, wir haben bis Samstag quasi sturmfrei. Mittwoch gehts zur Schildifarm und am Freitag wollen André und ich mit ein paar Leuten nach Hikkaduwa fahren. Dort wollen wir faulenzen, abends tanzen gehen und Samstag schnorcheln.
Nächsten Dienstag fahren wir auch ein paar Tage nach Kandy. Ich glaube, bis Freitag oder Samstag. Dieses Projekt, das Ende April startet, ist eine riesige Umfrage rund um das Thema Wasserversorgung. Dazu müssen sämtliche Pläne eingeholt, Bürgermeister informiert und Vorbereitungen getroffen werden. Das erledigen wir dann alles. Außerdem kommt nächste Woche auch eine neue Praktikantin, mit der ich mir wieder das Zimmer teilen werde. Aber ist ja nur für ein paar Tage, bis Sebastian kommt.
Die Kratzer von gestern verheilen im übrigen gut. Nachdem am späten Nachmittag noch ein paar Schnitte unterm Fuß mich Brandy ausgespült wurden (aua!), ging es gestern Abend schon viel besser. Mich würde mal interessieren, was aus dem Kapitän (muss ich noch klar stellen: wir waren nicht nur zu viert unterwegs! Es war ein Kapitän dabei und ein Helferlein, beide sehr erfahren) geworden ist. Und ob das Boot zu reparieren ist. Vor lauter Schreck hab ich auch meine Schuhe auf dem Boot vergessen. Vielleicht nehmen wir in den nächsten Tagen mal Kontakt zu denen auf und gehen nochmal zusammen einen trinken. Hat man sich ja verdient nach so einem Tag.
So, jetzt gehts erstmal ins Betti. Es ist zur Zeit so schwül hier, dass man gar nicht anders kann, als den ganzen Tag müde zu sein. Kein Wunder, dass hier alles etwas langsamer abläuft...
Es ist ein bisschen komisch, dass Mami nicht mehr hier ist. Ich hab zwar von Anfang an viel allein unternommen, aber sie fehlt hier trotzdem.
Aaaber: Schon in 19 Tagen kommt Sebastian!! Das wird prima. Er wird hier auch ein bisschen was machen, vor allem Fotos für die Flyer und außerdem sollen Videos über die Freiwilligenarbeit für die Internetseite gedreht werden. Außerdem werden wir eine Woche lang durch das Land reisen und alles erkunden. Ich freu mich schon riesig drauf!
Der Plan für die nächsten Tage sieht folgendermaßen aus:
Morgen fahren Andrea, Lal und Anisha für ein paar Tage nach Kandy, um dort ein großes Projekt vorzubereiten. Das heißt, wir haben bis Samstag quasi sturmfrei. Mittwoch gehts zur Schildifarm und am Freitag wollen André und ich mit ein paar Leuten nach Hikkaduwa fahren. Dort wollen wir faulenzen, abends tanzen gehen und Samstag schnorcheln.
Nächsten Dienstag fahren wir auch ein paar Tage nach Kandy. Ich glaube, bis Freitag oder Samstag. Dieses Projekt, das Ende April startet, ist eine riesige Umfrage rund um das Thema Wasserversorgung. Dazu müssen sämtliche Pläne eingeholt, Bürgermeister informiert und Vorbereitungen getroffen werden. Das erledigen wir dann alles. Außerdem kommt nächste Woche auch eine neue Praktikantin, mit der ich mir wieder das Zimmer teilen werde. Aber ist ja nur für ein paar Tage, bis Sebastian kommt.
Die Kratzer von gestern verheilen im übrigen gut. Nachdem am späten Nachmittag noch ein paar Schnitte unterm Fuß mich Brandy ausgespült wurden (aua!), ging es gestern Abend schon viel besser. Mich würde mal interessieren, was aus dem Kapitän (muss ich noch klar stellen: wir waren nicht nur zu viert unterwegs! Es war ein Kapitän dabei und ein Helferlein, beide sehr erfahren) geworden ist. Und ob das Boot zu reparieren ist. Vor lauter Schreck hab ich auch meine Schuhe auf dem Boot vergessen. Vielleicht nehmen wir in den nächsten Tagen mal Kontakt zu denen auf und gehen nochmal zusammen einen trinken. Hat man sich ja verdient nach so einem Tag.
So, jetzt gehts erstmal ins Betti. Es ist zur Zeit so schwül hier, dass man gar nicht anders kann, als den ganzen Tag müde zu sein. Kein Wunder, dass hier alles etwas langsamer abläuft...
Sonntag, 28. März 2010
Von Tempeln, Abschied und vielen Pflastern
Es ist 10 Uhr am Morgen, ich sitz mit zwei Verbänden an Knie und Fuß und einigen Pflastern auf der Terasse und trinke Arrack mit meinen Mitstreitern. Eigentlich wollten wir ja Hochseefischen... Nachdem ich Mami letzte Nacht in ein Flugzeug gesetzt hab (schnief), war ich gegen 1 wieder im Bett. Um 7 bin ich wieder aufgestanden, um ein paar Minuten später mit Andre zum Strand zu radeln und dort Leigh und seine Freundin Lina zu treffen. Dann kam auch schon unser Boot: 6m, kleine Kabine, vorne kann man liegen und hinten sitzen. Da haben wir uns hingebretzelt und schon ging's los... Mit Füßen im Wasser haben wir die ersten kleinen Wellen ganz gut gemeistert. Dann kam eine Große. Und als wir auf deren Rücken runter gerutscht sind, kam schon die Nächste, die dummerweise noch ein bisschen größer war. Und eh wir reagieren konnten, ist das Boot frontal in diese riesige Welle gekracht, das Glas der Kabine ist zersplittert, ich bin hin und her geschleudert worden und alles war nass. Das ging unglaublich schnell. Ich bin dann aufgesprungen, um zu sehen, ob mein Rucksack nass war (natürlich war er, das Boot stand ja unter Wasser), als ich dann gesehen hab, dass Leigh voller Blut ist. Ein Blick in die Runde und schließlich auch an mir runter hat mir verraten, dass wir alle ordentlich was abbekommen haben... An die nächsten Minuten kann ich mich nicht so richtig erinnern. Wir sind dann zurück zum Strand gefahren, ausgestiegen, haben im EDC angerufen und dann kam jemand und hat uns ins Medical Centre gefahren. Dort wurden die Wunden desinfiziert, Glassplitter entfernt und alles verbunden und verpflastert... Wir waren keine 5 Minuten auf dem Meer!! So langsam weicht das Adrenalin aus meiner Blutbahn und der Kreislauf läuft auch wieder rund. Was für ein Tag! Und der ist noch keine 3 Stunden alt! Ich denke, wenn wir jetzt ausgiebig gefrühstückt haben, werd ich runter ins GuestHouse fahren, wo Mami gewohnt hat und den Rest des Tages am Pool verbringen und mich von dem Schrecken erholen. Damit hat echt niemand gerechnet... Ich denke, es war mein erster und letzter Versuch was Hochseefischen angeht.
Sonst zum Wochenende: Donnerstag hatten wir eine kleine Abschiedsfeier im GuestHouse, Freitag früh waren wir Beach Cleaning (hat keinen Spaß gemacht),den Nachmittag über waren wir ganz faul und abends nochmal schön essen. Samstag früh sind wir in den Tempel gefahren – echt ein Erlebnis! Das schreib ich aber alles mal in Ruhe, wenn mein Kopf ein bisschen freier ist. Abends bin ich gemeinsam mit Mami und einem Freund nach Negombo zum Flughafen gefahren und nach einem tränenreichen Abschied sind wir dann zurück gefahren. Naja, und der Rest ist bekannt.
Also, macht euch keine Sorgen, ich bin wohlauf. Und ich hab wieder ordentlich was zu erzählen :) Prost!
Leigh kurz danach...
beim Onkel Doktor
erholen...
Sonst zum Wochenende: Donnerstag hatten wir eine kleine Abschiedsfeier im GuestHouse, Freitag früh waren wir Beach Cleaning (hat keinen Spaß gemacht),den Nachmittag über waren wir ganz faul und abends nochmal schön essen. Samstag früh sind wir in den Tempel gefahren – echt ein Erlebnis! Das schreib ich aber alles mal in Ruhe, wenn mein Kopf ein bisschen freier ist. Abends bin ich gemeinsam mit Mami und einem Freund nach Negombo zum Flughafen gefahren und nach einem tränenreichen Abschied sind wir dann zurück gefahren. Naja, und der Rest ist bekannt.
Also, macht euch keine Sorgen, ich bin wohlauf. Und ich hab wieder ordentlich was zu erzählen :) Prost!
Leigh kurz danach...
beim Onkel Doktor
erholen...
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