Gute Nachricht zuerst: Sebastian sitzt im Flieger und ist damit morgen früh bei mir in Sri Lanka. Damit fehlt uns zwar eine Woche, aber wir haben noch 12 Tage übrig, die wir bestens nutzen werden. Daumen drücken heißt es jetzt!
Kurzer Überblick unserer geplanten Reise:
- Freitag will ich Seppi Aluthgama zeigen, abends essen gehen, sowas..
- Samstag fahren wir nach Hikkaduwa und treffen uns dort mit den Kosgoda-Leuten zum schnorcheln und ausspannen(zumindest mit denen, die noch übrig sind - es war leider eine Abschiedswoche)
- Sonntag Abend zurück, Montag die Gegend erkunden und Dienstag gehts los auf Reisen
- erst nach Kandy (Zahntempel, Botanischer Garten)
- von dort nach Ella (Teeplantagen, Wasserfälle, Hängebrücken)
- von dort nach Yala (Nationalpark - Safari)
- von dort nach Mirissa (Whale Watching) oder Unawatuna (schnorcheln, surfen)
Am Wochenende sind wir dann wieder zurück. Sind eigentlich ganz zufrieden mit diesem Plan! Man kommt ja in Sri Lanka auch nicht sonderlich schnell voran. Für 200km kann man schon mal 7-8 Stunden Bus- bzw. Zugfahrt einplanen. Aber wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel. Und hier in Sri Lanka trifft das tatsächlich dazu.
Entschuldigung dafür, dass ich mich in den letzten Tagen so rar gemacht habe. Die Pläne hatten sich ja Aschewolke-bedingt geändert und so bin ich mit meinen Kosgoda-Freunden nach Hikkaduwa gefahren, um dort die Ruhe zu genießen (die verrückten Sri Lankaner feiern immer noch ihr Neujahr, deswegen ist meist alles noch geschlossen). Natürlich waren wir Samstag Abend feiern. Und so kam es auch, dass ich erstmals am Strand geschlafen habe...
Sonntag Abend haben wir unseren Leigh verabschiedet, der jetzt noch 2 Monate durch Asien reisen wird. Montag Abend hatten wir Besuch aus Kosgoda. Dienstag Abend sind wir rüber zu denen gefahren und haben eigentlich gehofft, nachts eine Schildkrötenmami beim Eierlegen beobachten zu können. War aber nichts. Dafür saßen wir die ganze Nacht zusammen und haben uns einen vom Pferd erzählt (mein Englisch wird zunehmend besser). Weil dann gewitterbedingt der Strom ausgefallen ist und daher auch die Ventilatoren nicht gingen, war es in den Räumen zu heiß und so haben wir auf Sofakissen draußen auf dem Hof geschlummert.
Gestern hieß es dann Tanks auf der Schildkrötenfarm schrubben und glücklicherweise konnte ich gestern Abend endlich in mein eigenes Zimmer ziehen. (Das hat zwischenzeitlich als Auffanglager für eine deutsche Touristin gedient, die wegen dem blöden Vulkan nicht nach Hause konnte). Und obwohl ich relativ pünktlich ins Bett gegangen bin, hab ich wieder nicht viel Schlaf abgekriegt. Es gab ein dermaßen gewaltiges Gewitter, das so laut und so hell war, dass es mich die ganze Nacht wach gehalten hat. Also saß ich stundenlang vorm Fenster und hab Blitze beobachtet. Trotz Schlafmangel in den Nächten bin ich jeden Morgen ganz genau zehn vor 8 wach. Meine innere Uhr tickt nun also auch nach Sri Lankanischer Zeit. Hab ich schon erwähnt, dass ich in 5 Wochen schon wieder zu Hause bin? Oh Gott...
Letzte Woche war hier ja große Feierwoche wegen dem buddhistischen Neujahr. Wie angekündigt haben André und ich die Chance genutzt und sind nach Pinnawella ins Elefantenwaisenhaus gefahren. Das hieß zum ersten Mal Reisen mit dem Zug. Und es war wunderbar! Ich dachte ja, nichts kann schöner sein als Tuk-Tuk fahren... Hab ich mich wohl geirrt. Türen und Fenster sind offen, Leute hängen sind von draußen dran. Und da man alles mal mitmachen muss, haben wir das natürlich auch gemacht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was es für ein wunderbares Gefühl ist, die Umgebung nicht nur zu sehen, sondern auch zu fühlen. Der Fahrtwind, die Gerüche, die Landschaften von Meer bis Hochland, die vielen Menschen... Ich kann einfach nicht genug von diesem Land bekommen!
überfüllter Bahnhof in Colombo auf der Hintour (alle wollten nach Hause)
Angekommen in Pinnawella sind wir nach gut 4 Stunden Fahrt. Zum Glück. Wir haben gerade noch Mittagessen in einem Hotel bekommen, als sich auch schon das ganze Dorf aus dem Staub gemacht hat. Klingt komisch, ist aber so. Kleinbusse kamen, Familien sind eingestiegen, vor den Läden wurden die Schotten dicht gemacht. Und da standen wir dann. Am Dienstag Nachmittag. Völlig allein mitten im Nirgendwo. Haben nur die Strohballen gefehlt, die über die Straße huschten... Nachdem wir ein bisschen Zeit tot geschlagen haben, hatte Leigh Feierabend, der hatte auch noch einen Freund gelernt (Engländer - natürlich - aber der konnte fließend deutsch, das war auch mal schön). Zusammen sind wir dann nach Kegalle gefahren, um Neujahr zu feiern. Eine Stunde später waren wir wieder zurück. Auch in Kegalle feiert man Neujahr lieber unter sich, bzw. im Familienkreis. Also haben wir einen Hotelzimmer-Arrack-Kartenspiele-Abend im kleinen Kreis veranstaltet. Wir waren ja auch die Einzigen im Hotel. Nicht mal die Besitzer waren da. Hatte ein bisschen was von 'The Shining'...
Den Mittwoch haben wir im Elefantenwaisenhaus verbracht und waren mit denen baden am Fluss. Das war große Klasse.
Der Abend verlief wie der Vorabend, und nach einem kleinen Ausschlafen am Donnerstag haben wir uns auf den Weg zurück nach Aluthgama gemacht. Den Zug um 12:30 nach Colombo haben wir perfekt erwischt. Leider hab ich irgendwie die Angewohnheit, mich hier ständig einzusauen, ohne viel dafür zu tun. Als ich also nach einer guten Stunde Fahrt aus dem Zug gestiegen bin, war einfach alles an mir orange.
Naja, also bin ich schnell auf Toilette geflitzt, und gerade als ich wieder raus bin, ist der Zug nach Hause vor unserer Nase davon gedüst. Somit hieß es zwei Stunden warten auf den Nächsten. Vor dem Bahnhof haben wir dann tatsächlich ein paar Läden gefunden, die offen hatten. Dort haben wir uns was zu Essen und zu Trinken gekauft und habens uns damit dann am Gleis gemütlich gemacht - nur um 2 Stunden später in den falschen Zug zu steigen. Das Leben kann einem schon manchmal ein Schnippchen schlagen. Also mussten wir zwischendurch umsteigen in einen Bus, der so überfüllt war, dass ich vorne neben dem Fahrer auf dem Motor sitzen musste. Leider war dies auch der langsamste Bus der Welt, da er alle 200 Meter angehalten hat. Ich war ab und an etwas besorgt um mein Hinterteil, weil der Motor immer heißer wurde. Nach insgesamt fast 7 Stunden sind wir dann Donnerstag Abend wieder zu Hause gelandet. Was für ein Ritt!
Jetzt werd ich mir langsam was zum Abendbrot besorgen, vielleicht ein/zwei Stündchen schlafen und dann gehts ab zum Flughafen. Ich kanns kaum glauben, dass Sebastian in 10 Stunden hier ist! Viele liebe Grüße nach Hause. Ich denke viel an euch! Allerdings kann ich mir nicht mehr so richtig vorstellen, bald zurück zu kommen... Kommt doch einfach alle her!?
Donnerstag, 22. April 2010
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